Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Inhalt:

CALL FOR CONTRIBUTIONS

Montag, 18.01.2021

Kuckuck: 2/21 "Solidarität"

Lange Zeit war Solidarität ein wichtiger Begriff in (linken) politischen Kontexten und in der Arbeiter:innenbewegung – als internationale Solidarität der Unterdrückten und als Klassensolidarität des Proletariats. Aktuell rückt der Begriff „Solidarität“ wieder in den Mittelpunkt: Solidarisch gegen Rassismus und Solidarität mit Black, Indigenous und People of Color, solidarisch gegen das Sterben im Mittelmeer und Solidarität mit Geflüchteten, solidarisch gegen die Ausbreitung von COVID-19 und Solidarität mit den sogenannten „Risikogruppen“ und überlasteten Gesundheitssystemen, solidarisch gegen Sexismus, Klassismus, Ableismus, etc. Solidarität ist wichtig für ein menschliches Miteinander. Seit Kurzem wird aber auch von der politischen Rechten und rechtsextremen Parteien unentwegt Solidarität beschworen, um die Bevölkerung vor vermeintlichen Bedrohungen von außen zu schützen.

In vielfältigen neueren sozialen Bewegungen stellt sich die Frage nach Solidarität wieder und neu: Mit wem, mit was oder wogegen zeigen sich Menschen solidarisch? Welche Gesichter kann solidarische Verbündetenschaft haben? Und wie sieht gelebte Solidarität eigentlich aus? Wie können gelebte solidarische Strukturen institutionalisiert und nicht-institutionalisiert funktionieren? Was ist Solidarität und was ist sie nicht? Wie steht Solidarität zur Utopie?

Viele soziale Bewegungen zielen darauf ab, diejenigen, die nicht direkt von Ungerechtigkeit betroffen sind, zu mobilisieren, um für soziale Gleichheit zu kämpfen. Durch die Einbeziehung von Verbündeten gewinnen soziale Bewegungen nicht nur zahlenmäßig, sondern können auch ihren gesellschaftlichen Einfluss erhöhen, weil ihre Aktionen als legitimer und angemessener wahrgenommen werden. Gleichzeitig verstehen Verbündete nicht immer die Kämpfe der Menschen, mit denen sie agieren, oder können paradoxerweise die Hierarchien, die sie abschaffen wollen, neu erschaffen. Solidarität ist deshalb nicht unproblematisch und es ist wichtig zu hinterfragen, wann die Beteiligung von Verbündeten soziale Veränderungsbemühungen erleichtert oder untergräbt. Wie kann eine Praxis der Solidarität begründet werden? Wie können solidarische Praxen aussehen? Und was steht hinter dem Gedanken solidarischer Netzwerke?

Nicht zuletzt geht es bei der Diskussion um Solidarität auch darum, uns selbst zu befragen, wie und inwieweit mensch im aktivistischen, künstlerischen, akademischen und alltäglichen Umfeld, im Organisationsalltag und in Forschungspraktiken solidarisch handelt. Wie wird mit Entsolidarisierungsprozessen umgegangen? Wie viel Platz bleibt für Solidarität unter neoliberalen Zwängen? Und welche neoliberalen Imperative können auch hinter scheinbar solidarischem Handeln stecken?

Diese Ausgabe möchte sich dem Thema „Solidarität“ aus vielfältigen Perspektiven widmen und ist offen für verschiedene Formate.

Dementsprechend laden wir zu Beiträgen zu den folgenden Themenfeldern ein und sind dankbar für zusätzliche Perspektiven, die hier unerwähnt sind:

  • Solidarität mit wem? Fragen von Inklusion und Exklusion
  • Solidarität als affektive Kräfte (Emotionen, Praktiken, Beziehungen, Haltungen, Werte etc.)
  • Feministische, dekoloniale und queere Möglichkeiten und Kontroversen von Solidarität
  • Folgen des solidarischen Engagements von Verbündeten für den sozialen Wandel und die Gesellschaft (z.B. Kooperation, Kohäsion oder Konflikte, Dilemmata)
  • Solidarität und Differenz in Bezug auf Gleichheit oder Gerechtigkeit
  • Solidarität als Gruppendenken vs. Solidarität mit den „Anderen“
  • Wandel von Solidaritätsvorstellungen
  • Solidarität und die (Wieder)entstehung von kollektiven Identitäten
  • Solidarität als akademische Praxis
  • Solidarisch handeln und Aktivismus
  • Solidarität und Wissen_schaffen
  • …?

Wir freuen uns auf Abstracts, Ideen und Vorschläge für wissenschaftliche und/oder künstlerische Beiträge sowie eine kurze biografische Beschreibung der Person(en) bis zum 01. März 2021 an folgende E-Mail-Adressen:
jo.menhard(at)posteo.de / sarah.nimfuehr(at)univie.ac.at

Die Beiträge sollen nicht länger als 25.000 Zeichen inkl. aller Referenzen sein und durchlaufen einen kollaborativen Redaktionsprozess.

Weitere Informationen für Autor:innen wissenschaftlicher oder essayistischer Beiträge:
http://www.kuckucknotizen.at/kuckuck/index.php/vorschau_autorinnen/1-informationen_autorinnen

Zeitplan:

Einsendeschluss Abstracts/Ideen:                           01. März 2021

Rückmeldung zu den Einreichungen:                      15. März 2021

Einsendeschluss für die Beitragsmanuskripte:     31. Juli 2021

Entscheidung der Einreichung und Feedback:     Mitte September 2021

Frist für die finalen, überarbeiteten Beiträge:     15. Oktober 2021

Ende dieses Seitenbereichs.

Beginn des Seitenbereichs: Zusatzinformationen:

Ende dieses Seitenbereichs.