Während der Exkursion setzen wir uns empirisch mit kleinen funktionalen Einheiten im urbanen Raum auseinander – etwa mit Treffpunkten, Straßenecken oder kleinen Plätzen. Entscheidend ist dabei zu erkennen, dass solche Muster in der Stadt immer wiederkehren und an verschiedenen Orten in ähnlicher Form zu finden sind.
Die Studierenden wählen zunächst ein spezifisches Muster aus, das sie ethnografisch beschreiben und interpretieren möchten. Dieses Muster wird anschließend an mindestens drei unterschiedlichen Orten der Stadt beobachtet. Durch diesen vergleichenden Ansatz sollen feine sozialräumliche Unterschiede herausgearbeitet werden. Ziel ist es, die Nutzung, Gestaltung, Symbolik und Performativität dieser Orte besser zu verstehen und Rückschlüsse auf zugrundeliegende Handlungslogiken zu ziehen.
Die theoretische Grundlage bildet das Werk „A Pattern Language“ (1977) von Christopher Alexander. Alexander verfolgt einen systemanalytischen und philosophischen Ansatz und beschreibt „lebendige Systeme“ anhand von 253 Mustern. Beispiele hierfür sind „Zone vor dem Eingang“, „Grüne Straßen“ oder „Kleine Plätze“. Seiner Theorie zufolge ermöglichen diese Muster sämtliche denkbaren städtischen Situationen und adressieren die Bedürfnisse der Menschen im urbanen Raum. Sein Konzept wurde unter anderem von der amerikanischen Kulturanthropologie (z. B. Margaret Mead, Ruth Benedict) beeinflusst, worauf er im Kapitel „Mosaik aus Subkulturen“ Bezug nimmt. Die Bedeutung dieses Ansatzes zeigt sich auch im Folgeprojekt „A New Pattern Language“ (2020) von Michael W. Mehaffy, das die Musterlehre weiterentwickelt. Im Gegensatz zum verbreiteten „Star-Architektentum“ bietet dieser methodische Zugang eine demokratisch-partizipative Perspektive auf die Stadtgestaltung und ist als Open-Source-Ansatz frei zugänglich.
Anmeldung über UGO: 04.02.2025-17.02.2025
Die Vorbesprechung findet am 14.03.2025 um 8:15-9:45 Uhr im SR 34.04 statt!