Was ist der erkenntnistheoretische Status einer Computersimulation? Ist sie Theorie oder Experiment – oder bildet sie nicht vielmehr ein Niemandsland dazwischen, das auch Täuschung und Schwindel einen Platz bietet? Auf der Basis empirischer Feldforschung nehmen Dippel und Warnke eines der erschütterndsten Phänomene der Digitalisierung in den Blick: die Erosion moderner, faktenbasierter Wahrheitsproduktion. Sie liefern eine längst überfällige Untersuchung über das Verhältnis von Simulation und Wirklichkeit und stellen nicht zuletzt die Frage nach den ethischen Konsequenzen algorithmischer Weltgestaltung.
Mittwoch, 29. Juni 2022, 17.30-19.00 Uhr
Attemsgasse 25/I, SR 34.04
Anne Dippel ist Kulturanthropologin und Historikerin. Sie forscht und lehrt am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften im Seminar für Volkskunde (Empirische Kulturwissenschaft)/Kulturgeschichte der Friedrich-Schiller-Universität Jena.