Vortrag von
Lydia Maria Arantes (Graz)
Der Verein "Freunde des Volkskundemuseums" lädt in Kooperation mit dem Institut für Volkskunde wieder zu einem Vortragsabend im Rahmen der Reihe "Wissenschaftsplattform Volkskundemuseum" ein.
Der Vortrag befasst sich mit dem von der Volkskunde und Kulturanthropologie wenig beachteten Phänomen des Strickens und eröffnet einen Blick auf Ambivalenzen und Bedeutungsverlagerungen lebensweltlich-alltäglicher Handarbeitserfahrungen und diskursiver Rahmungen dieser. Er folgt dabei den Räumen, die sich über das Stricken und die gestrickten Dinge konstituieren: Gedankliche Innenräume und deren Entfaltung im Schaffensprozess, Beziehungsräume, die sich über die verstrickte Zeit zwischen Menschen entfalten, Frauenräume, die sich seit dem aufstrebenden Bürgertum über erzwungene Handarbeit (als Nicht-Arbeit) konstituier(t)en und Wirtschaftsräume, in die Handarbeit heute über virtuelle Marktplätze mehrwertschaffend integriert ist.
Mag. Dr. Lydia Maria Arantes studierte Kulturanthropologie in Graz und London. Sie beschäftigt sich u.a. mit materieller Kultur, sensory anthropology, textilen (Handarbeits)Techniken. Derzeit ist sie Honorary Research Fellow am University College London und an der University of Aberdeen.
Aktuellste Publikation: Lydia Maria Arantes, Elisa Rieger (Hg.): Ethnographien der Sinne. Wahrnehmung und Methode in empirisch-kulturwissenschaftlichen Forschungen, Bielefeld: Transcript 2014.
Zeit: 20.10.2016 19:00
Ort: Volkskundemuseum, Paulustorgasse 13, 8010 Graz
Info: volkskunde(at)museum-joanneum.at
Tel.: 0316 / 8017-9899