Drittmittelprojekte
(Musical) Improvisation and Ethics
‘(Musical) Improvisation and Ethics’ ist ein interdisziplinäres, praxisorientiertes Forschungsprojekt, das vom Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF, Stipendium ZK93) finanziert wird. Über einen Zeitraum von vier Jahren untersuchen die Forscher:innen den improvisierten Charakter ethischen Verhaltens anhand von Live-Begegnungen mit Musikensembles als Fallstudien.
Caroline Gatt (Uni Graz), Joshua Bergamin (Uni Wien), Christopher Williams (KUG).
Kurzbeschreibung
The project is based at the Doctoral School for Artistic Research at the University of Music and Performing Arts Graz, the Institute of Cultural Anthropology and European Ethnology at University of Graz, and the Department of Philosophy at the the University of Vienna.
Abgeschlossene Drittmittelprojekte
Glass Works. Taking Roots through Training and Networking
Laufzeit: 2018-2022
Projektleitung Uni Graz: Katharina Eisch-Angus
EU-Partnerprojekt, gefördert in KREATIVES EUROPA KULTUR
Kooperationspartner: Bild-Werk Frauenau, Germany (lead partner), the Royal Danish Academy - Copenhagen, Bornholm; Department of Cultural Anthropology and European Ethnology of the University of Graz; associated partners in Germany, Denmark, Austria, the Czech Republic and France.
The GLASS WORKS project aimed to bring actors in hand-manufactured and artistic glass in European glass regions, artist-makers, educational and museum institutions, industrial and political stakeholders together in practical and knowledge exchange, and dynamic collaborative networks. At its core is the intention to create new futures for emerging glass makers, to encourage sustainable careers and creative responses to changing societies and globalised markets. Capacity-building extended into creating public awareness of the cultural values of a diverse glass heritage in Europe today. GLASS WORKS implemented these objectives by organising three 6-months start-up trainings for graduates and young professionals in glass crafts, art and design. An international touring exhibition “Glass Works. European Glass Lives in Craft, Art and Industry”, combined with a web portal and ongoing PR and social media activity, created transregional attention. Guided tours, discussion and presentation events, and a conference “Glass Works. Creating Glass Lives” generated manifold inter-European exchange of expert knowledge and experience. Ongoing research and documentation created a shared knowledge base for the envisaged implementation of a permanent European networking platform.
Breaking Art Rules? Neue Auftraggeber und die alten Regeln der Kunst
Laufzeit: 2021-2022
Projektleitung: Judith Laister
gefördert von Gesellschaft der Neuen Auftraggeber – GNA gGmbH
Das Projekt „Breaking Art Rules“ basiert auf einem Verständnis von Kunst und Geisteswissenschaften, das programmatisch auf gesellschaftliche Relevanz und die Stärkung demokratischer und partizipativer Prozesse abzielt. In Kooperation mit der internationalen Organisation der „Neuen Auftraggeber“ widmet sich das Projekt aus einer transdisziplinären Perspektive der zivilgesellschaftlich fundierten Beauftragung von Kunst: Was passiert, wenn nicht Kirche, Staat oder Mäzene, sondern engagierte Bürger:innen als Auftraggeber:innen von Kunst auftreten?
Advancing the Value of Humanities – in Academia, Society and Industry
Laufzeit: 2018-2021
Projektleitung: Monika Litscher (Vaduz), Johanna Rolshoven (Graz), Kathrin Wildner (Hamburg)
gefördert von Europäische Kommission
Im Zentrum des Projekts steht die Kernaufgabe der Geisteswissenschaften, zu einem besseren Verständnis der komplexen und verschränkten Welt beizutragen und als innovative Veränderungskraft einer nachhaltigen Gesellschaft zu wirken. Das Projekt konzentriert sich auf neue Ausbildungsimpulse und Curricula im Bereich sowohl der geisteswissenschaftlichen als auch künstlerischer und technischer Studien, die es Studierenden in interdisziplinären Zusammenhängen ermöglichen, neue Perspektiven auf ihre Fächer zu entwickeln und komplexe Zusammenhänge zu erkennen. Das Projekt adressiert drei dringende Herausforderungen: 1- Der perspektivische Bedarf an engagierten und interdisziplinär involvierten Geisteswissenschaften in Hochschulen und Wissenschaft: Wie kann man vor dem Hintergrund geisteswissenschaftlicher Theoriebildung reflexives Wissen für unterschiedliche Wissenschaftsbereiche fruchtbar machen? Welche Art von Ausbildungs- und Lehrplänen sind hier notwendig? 2- Der Mangel an Wissen über Kontext und kritisches Denken: Wie kann man kontextorientiertes und kritisches Wissen generieren, das den Inhalt von "nicht-geisteswissenschaftlichen Themen" sowie Elemente der spezifischen Lehrpläne in einen historischen, philosophischen, sozialen, psychologischen Kontext stellt und den Absolvent:innen einen Rahmen für ihre spätere berufliche Arbeit vermittelt? Welche Art von theoretischem und projektbasiertem Training ist hier angemessen? 3- Die von den Arbeitgebern in der Industrie und Gesellschaft erwarteten Qualifikationen des 21. Jahrhunderts, die sich an Hochschulabsolvent:innen richten, zielen auf das Verständnis komplexer, dynamischer und ambivalenter Transformationen und die Bewältigung hieran geknüpfter Herausforderungen. Wie kann man Einblicke in unvertraute Kulturen gewinnen, emotionale Intelligenz entwickeln, Empathie, Vorstellungskraft und Verständnis fördern und so die Beschäftigungsaussichten der Absolventen in einer globalisierten Welt und auf dem Arbeitsmarkt verbessern.
Demokratie und Frieden auf der Straße
Laufzeit: 2017-2021
Projektleitung: Johanna Rolshoven, Judith Laister, Gerald Lamprecht
Die internationale Tagung „Demokratie und Frieden auf der Straße“ war Teil des interdisziplinären Kunst-, Forschungs- und Friedensprojektes COMRADE CONRADE. Sie ging der Frage nach, wie auf Straßen weltweit Demokratie und Frieden gelebt, verhandelt und repräsentiert werden. Vor dem Hintergrund des Gedenkjahrs 2018 untersuchte die Veranstaltung aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Perspektiven städtische Straßenzüge als Gradmesser für politische Teilhabe, soziale Kohärenz und alltägliche Konfliktbewältigung. Internationale Expert:innen aus verschiedenen kultur- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen diskutierten gemeinsam mit Künstler:innen, Studierenden und interessierten Stadtbewohner:innen, wie im öffentliche Raum der Straße – historisch wie aktuell – Machtverhältnisse zwischen Geschlechtern, Generationen, Institutionen, politischen Akteuren und sozialen Gruppen sichtbar und herausgefordert werden.
Bio hoch 3. Traditionelles Wissen, biologische Landwirtschaft und avantgardistische Lebensstile
Laufzeit: 2017-2019
Projektleitung: Gabriele Sorgo und Helmut Eberhart
Mitarbeiterinnen: Andrea Heistinger und Elisabeth Kosnik
Projektfinanzierung: Land Steiermark - Amt der Steiermärkischen Landesregierung
Das Forschungsprojekt fragt nach den zentralen funktionalen Merkmalen und nach dem Erfahrungswissen der alten bäuerlichen Landwirtschaft, um praktische Grundsätze für zukünftige Formen bäuerlichen Produzierens auszuarbeiten (z. B. Community Supported Agriculture, Wiederbelebung regionaler Produkte und Produktionsweisen). Anhand genauer historischer Fallrekonstruktionen einzelner biologisch wirtschaftender Betriebe der Steiermark werden Kriterien für eine regional wünschenswerte Balance zwischen Gewinnorientierung und Nonmarket Trade (gemeinwohlorientierte und traditionelle mikroökonomische Praktiken und Lebensstile) erarbeitet . Das Projekt Bio3 verweist auf drei Dimensionen der Einbettung von Lebensmittel und ihrer Herstellungsprozesse im Sinne des Wirtschaftshistorikers Karl Polanyi. Es untersucht die nicht trennbare Verknüpfung von regional gültigem und körperlich gebundenem Erfahrungswissen (1) mit ökologisch und sozial fürsorglicher Wirtschaft (2) als Voraussetzung für zukunftsfähige Lebensstile (3). Daher liegt ein weiterer Fokus auf Praktiken Generierung und der Weitergabe von embodied knowledge, um davon neue Netzwerke und Methoden der Aneignung von landwirtschaftlichem Wissen abzuleiten und so den Einstieg von – vor allem jungen – Menschen in die regionale Landwirtschaft zu erleichtern.
Contentious Images - Unruly Practices. An Ethnography of Visual Protest Repertoires in Southeastern Europe
Laufzeit: 2016-2018
Projektleitung: Johanna Rolshoven, Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie, Karl Kaser, Südosteuropa Geschichte, Florian Bieber, Südosteuropa Studien, Doc-Team: David Brown, Angelos Evangelinidis, Marija Martinovic
gefördert von Akademie der Wissenschaften
Recent political mobilisations have been accompanied by an abundance of highly visualised and creative street protests pointing to a new type of networked, culturally inclined social movement. The DOC-team project aims to analyse the visual dimension of contemporary protest in four empirical settings located in Southeastern Europe. The research is guided by two interconnected questions: How is protest visualized in contemporary Southeastern Europe, and why are actors emphasizing visual protest repertoires? The first question aims at processes of meaning-making on the micro-level: how do protest actors link their everyday experiences to the political terrain through ‘contentious images’ and ‘unruly practices’. The second question calls for a wider contextualisation of visual protest repertoires. This takes into account discursive arrangements of visual regimes, historical and political conditions, as well as cultural patterns of seeing, acting and interpreting.
These research questions will be approached through four visual ethnographies of distinct visual protest repertoires in urban settings in Southeastern Europe. David Brown draws on recent historical experience to examine contentious public performances by football fans in the region, and their economic ramification. Angelos Evangelinidis explores activist media practices through political posters in Athens (Greece). Marija Martinović studies how the women’s movement in Belgrade (Serbia) uses video activism as a performative practice for new subjectivities. The collaboration of the DOC-team benefits from a variety of disciplinary backgrounds, including history, economics, gender studies, political science, and anthropology.
The region of Southeastern Europe is characterized by its peripheral position, a long-term state of transition and high levels of contestation. Examining visual artefacts and practices from the protests that have swept the region in the past years the DOC-team will analyse the historical particularities of the region while also contributing to wider debates on the changing nature of political participation and social change.
Drawing on social movement theory and protest research the DOC-team research adopts a distinctly cultural approach to protest. In this way, the project will contribute to the ongoing scholarly debate on cultural aspects of protest and social movements. Its particular focus on visual artefacts and practices fills an important gap in this field. The introduced concept of visual protest repertoires will connect a central concept from social movement theory to the yet under-researched visual realm.