Institutsaktivitäten
"Meine Paranoia ist nicht unbegründet"
Ein Film zur Sicherheit
Angst aushalten
Blogbeitrag von Katharina Eisch-Angus in UniZeit
Kulturen der Arbeit
Radiosendung zum Studienprojekt 2020/21
Ein Kalkbrennofen als Industriedenkmal
Ö1-Sendung zur Rösselmühle
ACT!V!SM in memory and digital ethnography
Symposium und Workshops anlässlich Marion Hamm's 60. Geburtstag
Forum Demokratieforschung
Arbeitsgruppe zu Forschungsschwerpunkt der Universität Graz
Ein Kalkbrennofen als Industriedenkmal (Ö1-Sendung zur Rösselmühle)
Zum Masterstudienprojekt 2023/2024: Ö1-Sendung von Jonathan Scheucher zu Österreichs technischen Denkmälern vom 7. Oktober 2023.
Mehr als 2.000 technische Objekte in ganz Österreich hat das Bundesdenkmalamt während der vergangenen 100 Jahre unter Schutz gestellt -Maschinen, Fahrzeuge und Gebäude, aber auch ganze Anlagen aus Bergbau, Eisenverarbeitung oder der Textilindustrie. Damit soll die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte des Landes dokumentiert werden. Seit heuer im Frühjahr stehen in der oststeirischen Weizklamm auch zwei Kalkbrennöfen und ein Werksgebäude unter Denkmalschutz. Den Antrag dazu stellte der Ururenkel des ersten Betreibers, der das Werk Ende des 19. Jahrhunderts gegründet hatte.
Als Industriedenkmal sehen viele auch die Rösselmühle mit ihren zwei 40 Meter hohen Silotürmen mitten im Grazer Stadtgebiet, in der noch bis ins Jahr 2014 Getreide gemahlen wurde. Der neue Haupteigentümer, eine Wohnbaugenossenschaft, will auf dem Gelände Appartements errichten. Mehrere Bürgerinitiativen und eine Gruppe von Studentinnen und Studenten rund um Kulturanthropologin Katharina Eisch-Angus von der Universität Graz kämpfen für die Erhaltung der Werksgebäude. Sie wollen darin ein Kulturzentrum errichten.
ACT!V!SM in memory and digital ethnography
Angesichts multipler Krisen und zunehmender gesellschaftlicher Unsicherheit sind antidemokratische Bewegungen auf dem Vormarsch. Gleichzeitig erheben zivilgesellschaftliche Akteur:innen, auf lokaler wie globaler Ebene, immer lauter ihre Stimmen. Aktivismus und Protest sind auf die Zukunft gerichtet, zugleich beweisen kollektive Bilder der Vergangenheit eine fortdauernde Wirkmacht. Sie wirken handlungsleitend als Imaginationen von (verlorenen) Ressourcen von Verortung und Zugehörigkeit, oder aber liefern ideologisch-argumentative Blaupausen für populistische Ressentiments, Identitätspolitik und Krieg.
Diese ambivalente (ent-)demokratisierende Gemengelage formt, multipliziert und beschleunigt sich in Social-Media-Blasen und virtuellen Realitäten, in emanzipatorischem Aktivismus oder aber in ansteckenden Angstnarrationen und Hass. Sie stellt die Expertise von Empirischer Kulturwissenschaft, Kulturanthropologie und Europäischer Ethnologie vor neue Herausforderungen.
In einem interdisziplinären Symposium am 1. und 2. September 2023 wurde nicht nur nach dem „Was“, sondern auch dem „Wie“ von Forschung und gesellschaftlicher Einwirkung gefragt. Wie kann ethnografische Methodologie diesen sich rasch verändernden Wahrnehmungs- und Artikulationsweisen gerecht werden? Wie können wir in aktuellen Diskursen den Spuren sozialer Erfahrung und kultureller Gedächtnisse nachspüren und zu Dialog und neuem gesellschaftlichen Verstehen finden?
Arbeitskulturen: Kritische ethnografische Studien und Reportagen
Im Mittelpunkt des zweisemestrigen Studienprojektes (2020/2021) standen Formen der Entgrenzung und Subjektivierung von Arbeits- und Lebensweisen unter postfordistischen, neoliberalen Bedingungen. Auf der Grundlage ethnografischer Studien und mit Fokus auf den Blickwinkel der Akteure sollten in unterschiedlichen Arbeitsfeldern dazu Daten für eine Interpretation aktueller Entwicklungen gewonnen werden. Der Ausbruch der Coronapandemie verbunden mit umfassenden Lockdowns und strengsten Kontaktbeschränkungen erschwerten die Projektarbeit enorm. In Gesprächen und Interviews mit Akteuren und vereinzelten Beobachtungen von Arbeitsvorgängen gelang es im Sommer 2020 dann aber doch noch ethnographische Daten zu gewinnen, die auf ihre Auswirkungen auf die Lebenswelten der Akteure hin analysiert wurden. Aus diesen „Ethnographien der Nähe“ (Götz) wurden im zweiten Projektsemester kritische Reportagen konzipiert, die mit der Unterstützung von Walther Moser (einem engagierten Radiojournalisten von Radio Helsinki Graz) in drei sehr hörenswerte, ca. 30-minütige Radiosendungen gegossen werden konnten. Das Projekt kann insofern als sehr gelungen betrachtet werden, weil aus allen drei in den Radiosendungen behandelten Themenfelder letztendlich sehr gelungene Masterarbeiten hervorgegangen sind.