Die Veranstaltung widmet sich multidirektionalem und multiperspektivischem Erinnern und Gedenken zwischen Architektur, Geschichte, Kunst, Universität und Öffentlichkeit an einem geschichtsträchtigen wie auch historisch kontaminierten Ort. Im Fokus steht der bisherige Prozess der Neugestaltung des Stiegenhauses im Unicorn Gebäude, dem Start-up & Innovation Hub der Universität Graz: Von der ersten Projektidee, die ihren Ausgangspunkt in einem zeitgemäßen Umgang mit zwei Fresken aus der NS-Zeit nahm, über die Auslobung eines Kunstwettbewerbs bis hin zu seiner Realisierung durch die Künstlerin Elisabeth Schmirl. Ziel des Workshops ist einerseits eine erste Zwischenbilanz des bisherigen Prozesses vor dem Hintergrund einer aktuellen, postkoloniale Diskurse inkludierenden Gedächtnis- und Erinnerungskultur. Andererseits versteht sich die Veranstaltung als Auftakt für eine notwendigerweise weiterführende und vertiefende Auseinandersetzung mit Fragen zukünftigen Gedenkens. Das Projekt war von Beginn an kollaborativ angelegt und involviert Forschung, Lehre sowie außeruniversitäre und zivilgesellschaftliche Akteur*innen. Es eröffnet neue Fragestellungen in Hinblick auf Räume, Mechanismen und Strategien des Erinnerns und Gedenkens. Ermöglicht wird ein konzentrierter Blick auf aktuelle Thematiken im Kontext einer transnationalen, multiperspektivischen und multidirektionalen Erinnerungs- und Gedächtniskultur und -politik.
PROGRAMM:
8:30–9:00 Ankommen, Meet & Greet im Stiegenhaus
9:00–9:15 Begrüßung und Eröffnung des Workshops durch Rektor Dr. Peter Riedler
9:15–9:30 Vorstellung des Projektteams und Einführung in den Workshop
Unter Beteiligung von: Heimo Halbrainer, Brigitte Kukovetz, Judith Laister, Gerald Lamprecht, Jasmin Leb-Idris und Jakob Leb, Margarethe Makovec und Anton Lederer, Elisabeth Schmirl, Heidrun Zettelbauer
9:30–11:00 Multidirektionales Erinnern. Raum und Gedächtnis in postmigrantischen Gesellschaften
Postnazismus – Postkolonialismus – Postmigration. Zum Stand von Erinnerungskultur, Geschichtspolitik und Holocaust-Gedenken (Dirk Rupnow, Innsbruck)
11:00–11:30 Kaffeepause
11:30–13:00 Kollaborative Erinnerungspolitiken. Präsentation des Forschungs- und Lehrprozesses
Unter Beteiligung von: Edith Abawe, Edvina Bešić, Wanda Deutsch, Eyawo Godswill, Heimo Halbrainer, Marco Jandl, Anđela Karać, Livia Kodritsch, Brigitte Kukovetz, Judith Laister, Gerald Lamprecht, Lena Maierhofer, Heribert Macher-Kroisenbrunner, Sahar Mohsenzada, Livinus Nwoha, Fred Ohenhen, Asiyeh Panahi, Nathalie Pollauf, Lena Prehal, Dženana Pupić, Masomah Regl, Emina Sarić, Kheder Shadman, Hannah Stadler, Antonia Unterholzer, Nibaldo Vargas Arias
13:00–14:00 Mittagspause + Buffet
14:00–15:30 Architektur. Raum. Materialität. Gedächtnis.
Umgang mit NS-Relikten im (architektonischen) Raum. Drei Beispiele, drei Strategien (Antje Senarclens de Grancy, Graz)
Denkmalschutz und Umgang mit schwierigem Erbe (Paul Mahringer, Wien)
15:30–16:00 Kaffeepause
16:00 –17:30 Kunst und Erinnerung in postmigrantischen Gesellschaften. Künstlerische Position/ierung/en
Erinnerung als fortwährender Prozess. Künstlerische Formen des Umgangs mit umstrittenem Kulturerbe (Marion Hamm, Wien)
Vor der Erinnerung Zeitzeugenversuch im Kontext von Flucht und Kunst (Arye Wachsmuth, Wien)
17:30 –18:00 Pause
18:00 –19:30 Weil es so viele sind. Übergabe des Kunstwerks mit Podiumsgespräch, Texten und Musik
Podiumsgespräch mit Rektor Peter Riedler (Universität Graz) Elisabeth Schmirl (Künstlerin) Jasmin Leb-Idris und Jakob Leb (leb idris architektur/architektin iris reiter) Margarethe Makovec und Anton Lederer ( Zentrum für zeitgenössische Kunst) Helmut Konrad (ehemaliger Rektor, Universität Graz) Dirk Rupnow (Historiker) Gerald Lamprecht (Historiker)
Moderation Judith Laister und Heidrun Zettelbauer (Universität Graz)
Mit Gedichten von Asiyeh Panahi und musikalischen Beiträgen von Hans Breuer